Der längste Ritt auf der Strecke von Perth in Richtung Adelaide kommt gleich hinter der paradiesischen Lucky Bay und ist bei Reisenden durchaus berüchtigt. Denn die Strecke zieht sich gut 1500 Kilometer durch eine Landschaft, die so abwechslungsreich ist wie Ostwestfalen bei Nacht. Wir sind die Strecke von Esperance bis Ceduna in einem Rutsch gefahren. Vor Ceduna passiert man die Grenze zum Bundesstaat South Australia und erreicht damit auch eine neue Zeitzone, in der es auf einen Schlag zweieinhalb Stunden später ist.
Wer mal 1500 Kilometer am Stück durch Europa gefahren ist, denkt eine wahnsinnig anstrengende Tortour, nach der man erstmal mindestens einen Tag Pause braucht. In Australien, speziell auf dieser Strecke, ist das anders. Denn die Fahrt ist so entspannt wie nur was. Auf Australiens Fernstraßen gilt ein Tempolimit von 110 km/h, dazu sind sie breit und meist schnurgerade. Der Tempomat ist hier unersetzlich, und alles, was der Fahrer dann zu tun hat, ist dafür zu sorgen, dass das Auto auf der Straße bleibt. Zu zweit ist das ein gemütlicher, wenn auch sehr langer Ritt.
Den Großteil der Strecke bin natürlich ich gefahren. 
Fabian hat fast nur geschlafen. Typisch. 
Glaubt ihm nix. Natürlich bin ich von den 1500 Kilometern gute 1400 Kilometer gefahren. Nur einen kurzen Moment musste ich mich ausruhen. Sonst hat Sven nur gepennt.