Nach der langen Fahrt durch die Nullarbor-Ebene haben wir in South Australia eine ganz andere Landschaft – und gefühlt auch ein ganz anderes Zeitalter erreicht. Melrose heißt der Ort mit ein paar hundert Einwohnern und liegt am südlichen Ende der Flinders Ranges, einer Bergkette, die sich in Richtung Norden bis weit ins Outback zieht. Melrose strahlt vom ersten Moment an eine solche Ruhe und Gemütlichkeit aus, dass man gerne ein paar Tage hier bleiben möchte. Und das machen wir dann auch.

Das Städtchen ist bei Mountainbikern sehr beliebt, weshalb eines von zwei Cafés gleichzeitig ein Fahrradladen ist. Eine ganz hübsche Unterkunft ist das North Star Hotel, in dem wir die erste Nacht verbracht haben. Ein Zimmer kostet hier ab 125 Dollar (ca. 80 Euro). Das Haus ist eine Mischung aus Herberge und Saloon, in dem man abends auch schön ein paar Bier trinken kann.

Für die nächsten zwei Nächte sind wir auf den Campingplatz am Ortsrand umgezogen. Und von dort haben wir eine wirklick tolle Wanderung auf den Mount Remarkable, den Hausberg von Melrose unternommen. Zwei Stunden gemütlich rauf, zwei Stunden runter. Eine wirklich schöne Runde. Rund um den Berg gibt es auch einige Mountainbike-Trails.
Der Ort ist völlig stressfrei und gemütlich. In der Stunde fährt an der Hauptstraße vielleicht ein Dutzend Autos entlang. Dazu sehen einige der Häuser aus wie vor 100 Jahren. Wirklich ein schöner Ort, um ein paar Tage zu entspannen. Einziger Wermutstropfen – wie in ganz Westaustralien bisher übrigens – sind die Fliegen. Etwas kleiner als unsere Stubenfliegen, sind die Viecher so unglaublich nervig, dass man irgendwann keine Lust mehr hat, sie wegzuwedeln und sich lieber in irgendein Café verzieht. Ein Campingplatzbetreiber erzählte, dass das mit den Fliegen bis Weihnachten so bleibt. Bis dahin fallen sie an manchen Stellen zu Dutzenden über einen her und schwirren mit Vorliebe um Ohren und Augen herum, weil sie dort hoffen, an ein bisschen Feuchtigkeit zu gelangen. Nervige kleine Biester.




