Die majestätischen Blue Mountains

Das Kinderlied von den Blauen Bergen, aus denen wir kommen (wer immer „wir“ auch sei) kennt wohl jeder. Wenn ich gewusst hätte, wie atemberaubend und majestätisch diese Blauen Berge sind, dann hätte ich das frühe Liedgut allerdings ernster genommen. Die Blue Mountains liegen vor der Haustür von Sydney, sind ein Unesco-Weltnaturerbe und die Ausblicke in ihre gewaltigen Täler haben mich echt von den Socken gehauen.

Blick vom Evans Lookout in Blackheath.

Die spektakulärsten Punkte in den Blue Mountains erreicht man am besten vom Städtchen Katoomba aus, weshalb sich dies auch zum touristischen Epizentrum entwickelt hat. Weil ich mal wieder Lust auf ein richtiges Bett hatte, habe ich für die ersten Nacht einmal mehr für ein YHA-Hostel entschieden und bin wieder nicht enttäuscht worden. Günstig, praktisch, gut gelegen, um sich in Katoomba herumzutreiben, das einige gute Kneipen und Restaurants zu bieten hat.

Vor allem aber kann man vom YHA aus die ersten spektakulären Ausblicke gut zu Fuß erreichen. Vom Echo Point Lookout sieht man direkt auf die daneben liegenden Three Sisters, die in keiner Reisereportage über Australien fehlen. Von der Stelle aus, die von Reisegruppen jeden Tag förmlich überrannt wird, kann man eine schöne Wanderung entlang des Höhenzuges zu ein paar anderen, deutlich weniger besuchten Ausblicken machen, die nicht weniger schön sind. Die Wanderwege sind, wie fast überall in Australien, toll ausgebaut und in Schuss gehalten. Man kann von hier auch mehrtägige Touren starten, die dann unten in die Täler hineinführen.

Weit weniger überlaufen, aber vielleicht sogar noch spektakulärer sind die Ausblicke vom kleineren Backheath, in das sich bei weitem nicht so viele Touristen verirren. Wahrscheinlich, weil die meisten Rundreisegruppen nur für eine oder zwei Übernachtungen hier Halt machen. Obwohl es an meinem zweiten Morgen saukalt war und bis mittags mit elf oder zwölf Grad nicht viel wärmer wurde, wollte ich mir auch hier eine Wanderung nicht entgehen lassen. Die führte von Govetts Leap an einem kleinen Wasserfall vorbei zum Evans Lookout. Eine wieder sehr schöne Tour, die in einfacher Strecke etwa eineinhalb Stunden dauert.

Die Blue Mountains heißen übrigens so, weil sie immer unter einem ganz sanft bläulichen Schimmer zu liegen scheinen. Das, so lehrt uns der Lonely Planet, liegt an den Eukalyptusbäumen, die hier in großer Zahl wachsen. Entsprechend beherbergen die Blue Mountains auch noch wild lebende Koalas. Dass deren natürlicher Lebensraum auch hier bedroht ist, kann man bei genauerem Hinsehen schon auf einigen der oberen Bilder sehen. Denn auch in den Blue Mountains hat es längere Zeit viel zu wenig geregnet, so dass es sehr trocken ist und immer wieder Feuer ausbrechen. Dann ziehen große Rauchwolken über die Hänge. Entlang der Wanderwege findet man auch immer wieder Stellen mit verbrannten Bäumen, wo das Feuer eine Schneise in die Wälder geschlagen hat. Dass man dann asiatischen Touristen auf den Aussichtsplattformen dabei zusehen kann, wie sie sich grinsend vor diesem Hintergrund fotografieren lassen, lässt einen doch ein bisschen sprachlos zurück.

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